Legitimität & ESG
Wie schaffen Unternehmen Legitimität durch Nachhaltigkeit? Eine Masterarbeit analysiert ESG-Berichte Schweizer Firmen auf ihre kommunikativen Strategien.
Wie stellen sich Unternehmen im ESG-Bereich dar? Diese Frage stand im Zentrum einer Masterarbeit, die ich betreuen durfte. Untersucht wurde, wie Schweizer Unternehmen in ihren ESG-Berichten Legitimität herstellen – und damit gesellschaftlichen Erwartungen im Umwelt- und Sozialbereich begegnen.
Auf Grundlage der Legitimitätstheorie wurde eine qualitative Inhaltsanalyse von 13 ESG-Berichten durchgeführt. Analysiert wurden Unternehmen, die im SMI Expanded Index gelistet sind – also eine zentrale Rolle in der Schweizer Wirtschaft spielen.
Die Studie identifiziert drei dominante Legitimationsstrategien: Rationalisierung, Autorisierung und Autopoiesis. Diese Strategien zielen darauf ab, Objektivität zu betonen, Standards und gesetzliche Vorgaben anzuführen sowie ESG-Themen mit der Unternehmensstrategie und -kultur zu verknüpfen.
Besonders aufschlussreich ist die Erkenntnis, dass ESG-Berichte stark auf positive oder neutrale Darstellungen setzen – kritische oder ambivalente Themen bleiben meist unerwähnt. Die Analyse zeigt damit nicht nur, wie Unternehmen um gesellschaftliche Akzeptanz werben, sondern liefert auch wichtige Impulse für eine kritischere Betrachtung der ESG-Kommunikation.
Diese Masterarbeit leistet einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung der Legitimitätstheorie und zeigt auf, wie zentral strategische Kommunikation im Nachhaltigkeitskontext geworden ist.
Institution
Universität Zürich
Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung
Abgabedatum
01. Juni 2025
Funktion
Betreuerin
supervision, mentoring, support, guidance, coaching, evaluation, consulting, assessment